So kürt dä Lüe

Robert Kauffeld

Plattdeutsch - Hochdeutsch

Zu früheren Zeiten wurde in Barkhausen noch viel plattdeutsch gesprochen. Weil es nicht „fein“ war, sollte es den Kindern abgewöhnt werden. Heute besinnt man sich darauf, dass diese Sprache ein unverwechselbares Kulturgut ist, das erhalten werden sollte. So wurde für den Mindener Raum der „Verein zur Förderung der plattdeutschen Sprache im Mühlenkreis Minden-Lübbecke“ gegründet, der regelmäßig ein Jahrbuch mit unterschiedlichen Beispielen aus den verschiedenen Dörfern herausbringt und sich um Plattdeutsch-Unterricht in Kindergärten und Schulen bemüht.

Mit nachstehenden Beispielen sollen Erinnerungen an einzelne Begriffe wachgerufen werden, die man in Barkhausen früher benutzte (bitte anklicken).

An´r Westfölscken Portn!

ein Gedicht von Dr. Bensen, nachzulesen unter diesem Link

Witze

kann man ok gaut up plattdütsch vatellen. Man mot seck ok nich schenieren, wenn et mol n´beten deftig teougoht. Wie sind olle nur Minsken un möht us nicht vastecken, wenn wie so kürt, wie us dat Muhl wassen es.

Un sowat het sek taudrogen:

Liesbet kamm trügge vonne Kur ut Salzuflen und froag dat Töchterchen Anna: „Büst du jümmer artig wäsen? Un büst du ook freu int Bedde gohn?“ „Oh ja“, seggt Anna, „jeden Dienstag und Mittwoch schlief unsere Magd bei mich“. „Bei mir“, verbäterte dä Vadder. „Nä“, seggt Anna, „dä schleip jümmer sönndags bi die“. 

Moderner Tanz: „Dä danzet so, wie einer, dä tahn Kinner hät un nur een Kloset“.

Sat dat hübsche Lüüt mitten Minirock inne Strotenbohn und harre ne lüttje Katten uppen Schoß. „Draff eck von diene seuten Muschi mol nen Foto moken?“, segg dä junge Kerl mit dem Fotoapparat. „Jo, dat drafste“, segg dat Lüüt, „dann mot ober solange einer mine Katte nähmen“. 

Nen nacktet Wief sätte seck inne Taxe und well janz schnell no´en Krankenhus. Dä Taxifahrer föhr los, bekiek dat Wief ober jümmer im Rückspeigel, bet dä frug: „Häste noch nie nen nacktet Wief seien?“ „Doch, ober eck möchte wieten, wo du dat Geld för mi versteckt häst“. 

„Tante Juste, worümme hebbt jie keine Kinner“, frug dä lütke Peter. „Adebar hätt uns noch keine brocht“, säh dä Tante. „Wunnert mi nich, wenn ji jümmer noch an den Klapperstorch glöbet“.

„Dän Vastand hät use Dochter von mie“, säh dä Vadder janz stolz. „Stimmt, säh Mudder, „eck hebbe mienen no“.

Dä evangelische und dä katholische Pastor gingen in dat Hus mit dä roten Lampe. Dä evangelische kümmt rut un säh: „Dä was better as mien Wief“ „Do hässe recht“, säh der Kotholske. 

De Jung de grinnt un grinnt. „Junge wat häst du denn?“ „Use Papa hät sik met´n Hammer up´n Finger hauet“. „Ober dat daut die doch nich weih“. „Nä, ober use Koarl hät dat seihn un ek nich!” 

Een Wief sägg to´ne annere: „Miene Dochter vatellt mi olles, ober wirklich olles. Eck bin all janz fertig met de Närven“.

Warüm kümmt de Sachsen nich in´n Himmel? Dä es al vull met dä frommen Westfolen!

Un wenne dat nich verstohst, musse einen frogen, der da wat von kennt:
Do seggt dat Wief doch: „So lange se mi jöket, schall hei se mi ok schüern“.