Weserauentunnel
Robert Kauffeld
Der Bau des Weserauentunnels
„Der große Tag der Barkhauser“, so schrieb das Mindener Tageblatt: Der Weserauentunnel wurde am 6.Dezember 2002 offiziell eröffnet. Und damit ging – 30 Jahre lang wurde um ein Für und Wider diskutiert – eine Zeit zu Ende, in der der Verkehr auf der durch Barkhausen führenden B 61 eine große Belastung für die Bürger gewesen war. „Der Tunnel ist ein Großes Weihnachtsgeschenk für unsere Bürger im leidgeprüften Barkhausen“, so Hilmar Wohlgemuth, Bürgermeister Porta Westfalica, und er fügte humorvoll hinzu: „Fahren Sie in Zukunft keine Schleichwege mehr durch Porta, sonst ziehen wir Nagelbretter vor die Straßen!” Und damit brachte er zum Ausdruck, dass die Barkhauser endlich ihre Ruhe haben wollen, dass sie die jahrelange Lärm- und Abgasbelastung leid sind.
Die Arbeiten am Weserauentunnel wurden von der Bevölkerung interessiert beobachtet. Wenn der Bau des Tunnels schon als Jahrhundertbauwerk bezeichnet wird, so faszinierte den Barkhauser Wilhelm Pohlmann sofort der Gedanke, darüber einen Film zu drehen. – Nur als Hobby, für sich selbst, einfach weil es Spaß macht. Das war 1993. Als dann im April 2003 die Stadtsparkasse Porta Westfalica den Film „Weserauentunnel – Baustelle der Superlative“ der Öffentlichkeit vorstellen konnte, war daraus eine einmalige Dokumentation geworden, ein Film von ursprünglich 1 ½ Stunden, der die Betrachter eingehend über alle Bauphasen informiert und insbesondere auch die Veränderungen im Landschaftsbild zeigt.
„Schauen Sie in die Röhre“, so der Aufruf an die Bevölkerung, denn mit einer zünftigen Feier sollte die Eröffnung gefeiert werden. In einem 600 Meter langen Teilstück konnten sich Vereine und Organisationen vorstellen, konnte man genießen, denn es gab Getränke aller Art und Köstlichkeiten, wie Mettwurstbrote, Stippgrütze Erbsensuppe und vieles mehr. Sogar ein „Original Tunnelsekt“ wurde angeboten. Viel Beachtung fand ein Stand, an dem der neue Barkhauser Bildband „Als Unser Omma noch klein war“ von den Autoren vorgestellt wurde.
Der Strom der Besucher schien nicht enden zu wollen, und offenbar waren alle sehr beeindruckt.
Für den Bau des Tunnels mussten Häuser abgerissen werden, darunter der Bauernhof von Hermann Bergbrede. Ackerland und Wiesen wurden tiefgründig aufgerissen.
Es war ein schwerer Eingriff in die Natur, doch „Wiedergutmachung“ stand auf dem Programm. So wurden exakt 85.306 Bäume und Sträucher gepflanzt, wobei heimischen Gewächsen wie Haselnuss, Heckenkirsche, Hundsrose und Schneeball der Vorzug gegeben wurde. Und etwas ganz Besonderes erfreute nicht nur die Barkhauser Bürger, denn auf dem Tunnelrücken wurde der Weserradweg gebaut, der von Radfahrern, Skatern und Spaziergängern gern genutzt wird.
„Gewünschte Entlastung in Barkhausen eingetreten”, berichtete das Mindener Tageblatt am 22. Januar 2003: „Seit sechs Wochen fahren Autos und Lastwagen durch den Weserauentunnel“. Fazit: Was Jahrzehnte währte, wurde endlich doch noch gut.
„Gewünschte Entlastung in Barkhausen eingetreten”, berichtete das Mindener Tageblatt am 22. Januar 2003: „Seit sechs Wochen fahren Autos und Lastwagen durch den Weserauentunnel“. Fazit: Was Jahrzehnte währte, wurde endlich doch noch gut.
Und ein „Sahnehäubchen“ solle nicht vergessen werden: 2003 testete der ADAC 25 Tunnelsysteme mit dem Ergebnis: Der Weserauentunnel bekam als Testsieger die Note „sehr gut“, den er käme dem Idealbild eines sicheren Tunnels schon sehr nahe.