Römerlager
Robert Kauffeld
Das Römerlager Barkhausen
Im Juli 2008 wurden im Neubaugebiet „Auf der Lake“ in Barkhausen einige römische Münzen gefunden, die aus der Zeit des Kaisers Augustus stammen. Bleilote und eine römische Gewandspange, eine Aucissafibel, und ein römischer Mühlstein waren weitere Fundstücke, die dazu führten, dass das Gelände von Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) systematisch untersucht wird.
Die Datierungen der Funde lassen vermuten, dass hier ein Militärlager während der römischen Eroberungsfeldzüge von Drusus bis Germanicus gewesen ist, einer Zeit, zu der auch Varus mit seinen Legionen Germanien durchzog. Ob das Varusheer hier tatsächlich Halt machte, konnte allerdings nicht beweisen werden. Sandalennägel, Teile einer kleinen Maske, ein eiserner Zelthering, die Randscherbe eines Rillenbechers, Bruchstücke von Mahlsteinen und eine kleine Handdrehmühle aus Basalt sind Zeugnisse aus dieser Zeit.
Aber es sind nicht nur aus dieser Zeit viele Fundstücke und Spuren ermittelt worden. Die Grabungsergebnisse zeigen Schwerpunkte aus der Bronzezeit, der Römerzeit, dem Frühmittelalter und dem 30-jährigen Krieg. Die Funde werden in den Werkstätten des LWL-Archäologie für Westfalen in Münster restauriert und gesichert.
Die Grabungen wurden im Jahre 2011 abgeschlossen werden. Das Gelände ist inzwischen bebaut worden.
Zu den Entdeckungen und Funden gehören:
Zeltheringe
Schuhnägel
Messer
ein Langsax aus der Zeit Karls des Großen
eine Bronzeziste
ein etwa fünf Liter fassendes Gefäß
ein Eisenstab mit einem eingehängten Ring zum Abspannen eines Legionärzeltes
gläserne Perlen eines Halsschmuckes für Frauen
Millefioriperlen als Frauengrabbeigabe
Feldbacköfen
eine große Anzahl von Körpergräbern aus dem Frühmittelalter
Eine Dokumentation der Grabungen und auch der Fundstücke sind zu finden auf der Website Römerlager Barkhausen Porta Westfalica , welche seit 2021 durch die ‘Arbeitsgruppe Im Römerlager’ betrieben wird. Diese Arbeitsgruppe wurde durch Initiative der “Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e. V.” und “Heimatpflege Porta e. V.” gebildet, um die Internetpräsenz zu aktualisieren, die Ausstellung neu zu beleben und auf Dauer zu erhalten.