Heinrich Gerkemeyer
Fritz W. Franzmeyer
Heinrich Gerkemeyer
(1887-1973)
Sozialdemokratischer Kommunalpolitiker. Gelernter Zigarrensortierer, später Lagerhalter. 1919 erster SPD-Vorsteher. 1922 auch Verwalter des neuen Konsums. Blieb zunächst bis 1933 im Amt. Hatte – vermutlich 1906; ein schriftliches Gründungsprotokoll gibt es nicht – den SPD-Ortsverein mit gegründet, der dann in den 20er-Jahren unter ihm mit zeitweilig über 200 Mitgliedern neben Häverstädt im Amt Dützen der mitgliederstärkste war. Im Juni 1933 wie im ganzen Land Aberkennung der SPD-Mandate und erzwungene Selbstauflösung der Ortsvereine. NS-Bürgermeister wurde Heinrich Kochbeck. Am 14. Mai 1946 bestätigte die Kreisverwaltung 17 Gemeinderatsmitglieder, die von der Militärregierung für „unbedenklich“ befunden worden waren. Gerkemeyer aber erst im Dezember 1946 erneut ins Amt eingesetzt (bis dahin kommissarische Leitung des Ortes durch Tischlermeister Wilhelm Bergbrede). Bestätigung 1948. 1952 und 1956 ins Amt gewählt. Die Mehrheit der SPD im Gemeinderat nahm unter Gerkemeyer noch zu. Er starb, inzwischen Träger des Bundesverdienstkreuzes, in der Heiligen Nacht 1959. Leistungen nach 1919: Linderung der Not, Ankurbelung des wirtschaftlichen, sportlichen und gesellschaftlichen Lebens im Ort, Hilfe bei der Neugründung oder dem Wiederaufleben der Vereine. Nach 1946: Einrichtung der „Linden-Lichtspiele“, Errichtung der Kreissparkassenzweigstelle, erste Müllabfuhr, Herrichtung des alten Sportplatzes mit angrenzendem neuem Campingplatz, Bau der Kapelle auf dem neuen Friedhof, erste Ampel an der Portastraße, erste Überlegungen für die Kanalisation einschließlich Kläranlage. Gerkemeyers Nachfolger wurde sein seit 1946 amtierender Stellvertreter und SPD-Genosse Karl Homeier.