Kirche
Fritz W. Franzmeyer
Dokumente: Kirche
Vor der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde Barkhausen im Jahre 1895 war Barkhausen seit der Reformationszeit eine zur Mindener Martini-Landgemeinde gehörige Kapellengemeinde. Seit 1700 führte sie ein Kapellenbuch. Darin wurden nicht nur Geburten, Taufen, Konfirmationen, “Copulationen” (Eheschließungen), Sterbefälle und Bestattungen verzeichnet, sondern auch besondere dörfliche Vorkommnisse, ja “Skandale” – wenn zum Beispiel ein gestandener Barkhauser Ehebruch begangen hatte, wobei auch diejenige, mit der er “gebuhlt” hatte, namentlich genannt wurde.
(Quelle: Archiv der Ev. Kirchengemeinde Barkhausen).
Auch vor dem Bau der Kirche fanden Gottesdienste in der Barkhauser Kapelle nicht oft statt. Dazu fuhr oder ging man nach Minden. Wohl aber gab es in der Kapelle die familiären kirchlichen Zeremonien. Dies bezeugt zum Beispiel die nachstehende Konfirmationsurkunde von 1855. Der um jene Zeit für die Martini-Landgemeinde zuständige Pfarrer Ohly kjam zu diesem Zwecke extra ins Dorf. In der Urkunde ist zwar von “Kirche Barkhausen” die Rede, doch ist dies nur dem Vordruck geschuldet, in dem Kapellen nicht vorgesehen waren. (Quelle: privat)
Zwei Jahre nach ihrer Gründung am 1. November 1895 bekam die Barkhauser Kirchengemeinde eine eigene Kirche, entworfen vom Barkhauser Architekten Heinrich Hutze. Eingeweiht wurde sie am 10. November 1899. Im Anschluss an den Weihegottesdienst gab es ein Festessen. Wo? Natürlich im ersten Haus am Platze, dem Kaiserhof. (Quelle: Archiv der E. Kirchengemeinde Barkhausen)
Nach der Dahlemer Bekenntnissynode vom Oktober 1934 bildete sich unter Pastor Friedrich Meyer auch in Barkhausen ein “Bruderrat” der Bekennenden Kirche. Diese richtete sich gegen das Vordringen der “Deutschen Christen”, die mit ihrer völkischen Gesinnung und ihrer hierarchisch nach dem Führerprinzip organisierten Mitgliederstruktur der NS-Ideologie nahestanden. Bereits im Februar 1935 wurde der Mitgliedsausweis mit der Nummer 179 ausgestellt – Zeichen dafür, dass die Bekenntnisgemeinde im Ort recht schnell eine breite Basis entwickelte. (Quelle: privat)